Zeitreise

Die Geschichte des Restaurant Moosalp ist mit der Walliser Kultur und Tradition tief verwurzelt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1964 hat es sich von einem kleinen Familienbetrieb, der sich mit Raclettes vom Holzfeuer einen Namen gemacht hat, zu einem mondänen «Place to be» entwickelt. Komm mit auf die Zeitreise.
1940
Von den Anfängen bis zur Bauphase
Bis Ende der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts fristete die Moosalpe im Sommer ein beschauliches Dasein mit einer Viehherde von 170 – 180 Stück Vieh, vorab der Simmentalerrasse. Die Hirten und Sennen konnten in den jeweiligen Stafeln ungestört ihre anfallenden Arbeiten verrichten.
1947
Augstbordwasserleitung
Ein erster Einschnitt in diese Älplerromantik ergab sich 1947 während des Baus der Augstbordwasserleitung vom Embdbach bis nach Zeneggen hinunter. Die zwei „Niwengeteilschaften“ von Törbel und Zeneggen, unterstützt durch die zwei Gemeinden, schufen mit der neuen Wasserleitung ein Jahrhundertwerk, das für die Vegetation dieses trockensten Gebietes der Schweiz von lebenswichtiger Bedeutung ist.
1962 – 1963
Bau des Restaurants
Die Moosalpe geniesst heute national und international einen ausgezeichneten Ruf als Erholungs- und Wandergebiet, der neuerdings auch durch kulinarische Angebote – nicht zuletzt durch das Restaurant „Moosalp“ – verstärkt wird. Die Erfolgsgeschichte dieses Gastronomiebetriebes nahm ihren Anfang 1962/63. Davon soll nachfolgend die Rede sein.
1963
Der erste Spatenstich
Im Sommer 1963 erfolgte der erste Spatenstich für das Restaurant durch die Baufirma Josef Jäger aus Turtmann. Bauleitung und Schreinerarbeiten erledigten die Bauherren selber. Elektro- und Sanitärinstallationen führten beigezogene Firmen aus, ebenso die Malerarbeiten. Während Strom dank der neuen Alpstallungen von Anfang an zur Verfügung stand, musste auf die allgemeine Wasserversorgung fast ein Jahrzehnt lang verzichtet werden.
1963 – 1964
Bau der neuen Alpstallungen
Als ein zweites grosses Werk, das den Alpbetrieb im Sommer auf der Moosalpe radikal veränderte, kann der Bau der neuen Alpstallungen mit Sennhütte in den Jahren 1963/64 am Orte genannt „Zum Chaltu Brunnu“ bezeichnet werden. Diese Baustelle erforderte die Verlängerung der bestehenden Forststrasse von Bürchen herauf bis zu den heutigen Alpstallungen.
Wasser und Abwasser
Das Wasser für den Bau und das WC führte man mittels einer Schlauchleitung vom „Grossen Läger“ herunter, das Trinkwasser trug man vom nahe gelegenen Brunnentrog westlich des Gebäudes herauf. Der Anschluss an die Wasserversorgung der Gemeinde erfolgte im Sommer 1973. Für das Abwasser diente bis zum Bau einer Kanalisationsleitung von der Moosalpe hinab ins Dorf Törbel im Jahre 1987 eine Sickergrube unterhalb des heutigen Betriebes.
Die Erbauer des Restaurants
Die Erbauer des Restaurants Moosalp sind Alois Seematter-Kalbermatten, seine Schwester Julia Schmid-Seematter und sein Schwager Werner Kalbermatten-Karlen. Nachdem diese drei sich auf den Standort geeinigt hatten, galt es, von der Burgergemeinde den benötigten Boden zu erwerben. Die Baubewilligung erteilten damals die Behörden von Gemeinde und Kanton. Namentlich schrieben diese die bestehende Dachform in Anlehnung an die gegenüberliegende Alphütte ausdrücklich vor.
Baumaterial und Warenlieferungen über die Forststrasse
Baumaterialien und auch Warenlieferungen für das Restaurant gelangten bis 1974 über die Forststrasse von Bürchen herauf zum neuen Betrieb. Vom Endpunkt dieser Strasse an der Gemeindegrenze Bürchen/Törbel bis zum „Chaltu Brunnu“ drängte sich eine provisorische Verlängerung über eine gegenüber der heutigen  Streckenführung verkürzte Variante auf.
1964
Betriebsaufnahme Restaurant Moosalp
Der Gastbetrieb nahm seinen Betrieb am 12. Juli 1964, einem Sonntag, auf. Es gab gleich eine Freinacht mit Musik und Tanz. Die von den Wirten engagierte bekannte Tanzkapelle („d’Walpini“ aus Grengiols) erreichte die Moosalpe an diesem Sonntag allerdings nicht. Die Gründe für deren Ausbleiben konnten an diesem Tage nicht ausfindig gemacht werden, da ein Telefonanschluss im Restaurant noch fehlte. So sprang das altbewährte Grammophon mit Handbetrieb in die entstandene Lücke. Dieser Umstand hat der ausgezeichneten Stimmung bis zum Morgengrauen keinen Abbruch getan!
Einweihung Alpstallungen
Im gleichen Sommer, nämlich am 9. August 1964 feierte die Burgergemeinde Törbel die Einweihung der neuen Alpstallungen. Die beiden Betriebe, obwohl mit gänzlich
verschiedenen Zielsetzungen, ergänzen sich seither ausgezeichnet.
1974 – 1979
Zusammenschluss der beiden Forststrassen
Von 1974 bis 1979 dauerte der Bau und endgültige Zusammenschluss der beiden Forststrassen von Bürchen und Törbel über die Moosalpe. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Wirtsleute einige Beschwernisse in Kauf nehmen. Jeden Gang ins Dorf legten sie auf Schusters Rappen zurück.
Warenlieferungen mit dem Maultier
Waren für den täglichen Gebrauch beförderte Alois mit seinem Maultier oder die Familienmitglieder mit dem Rückenkorb (der „Tschifra“) bis an Ort und Stelle. Gut davon kamen diesbezüglich die Kinder von Alois und Werner: zur Sommerszeit konnten sie in ihrer Kindheit den beschwerlichen Weg vom Dorf hinauf auf dem Rücken ihrer Eltern zurücklegen!
Bescheidene Bedingungen
Unter recht bescheidenen Bedingungen begann das Wirten auf der Moosalpe. So wies die Küche eine Grösse von 2.50 x 2.50 m auf. Die Köchin bereitete die warmen Speisen auf einem gewöhnlichen Küchenofen, wie er in jedem Haushalt anzutreffen ist, zu.
Die erste Menükarte
Die Menükarte passte genau in diesen Rahmen. Auf den hungrigen Gast warteten Raclettes vom Holzfeuer, Suppe mit Wienerli, Walliserteller, Käseteller und Fondue. Eigentliche Menüs wurden keine angeboten, höchstens auf Bestellung. Daneben gab es die üblichen Getränke. Kaffee bereitete man mit Hilfe einer Filtertüte zu. Anlässlich der Eröffnung brühte man das Pulver sogar wie früher in einer Pfanne.
Damalige Preise
Ein Blick auf die Preise der damaligen Zeit mag heute für uns alle von Interesse sein und ein verwunderliches Kopfschütteln auslösen. Nachfolgend ein paar Beispiele:
Ein Café crème stellte man für 60 Rappen auf den Tisch. Den Zweier Weisswein erhielt man für Fr. 1.20, den Dreier für 1.80 und den Halben für Fr. 3.80. Ein Liter Fendant brachte es auf Fr. 5.20. Für den Halben Dôle musste man Fr. 5.00 hinlegen. Die Raclettepreise begannen mit Fr. 1.30, später Fr. 1.50. Auch ein Teller Suppe kostete Fr. 1.50. Brot lieferte einmal pro Woche der Törbjer Lot Hosennen aus seiner Bäckerei in Unterbäch, die Stücklini kaufte man von der Bäckerei Abegg in
Visp ein und verkaufte sie für 40 Rappen weiter.
1979
Betriebszeit / Saisonbetrieb
Die Betriebszeit beschränkte sich in den Anfängen ausschliesslich auf die Sommersaison. Diese war praktisch identisch mit der Sömmerungszeit auf der Moosalpe. Eine Wende in dieser Hinsicht trat im Jahre 1979 mit der Eröffnung des Skiliftes durch die Moosalp AG ein. Ab diesem Zeitpunkt kennt das Restaurant Moosalp sowohl den Sommer- als auch den Winterbetrieb.
Betriebsorganisation
In der Anfangsphase des Restaurants Moosalp leiteten Maria Seematter und Balbina Kalbermatten den Gastronomiebetrieb praktisch allein. Eine Serviertochter und manchmal auch ein Babysitter halfen nach Bedarf aus. Alois und Werner verstärkten nur an den Wochenenden das Team. Während der Woche gingen beide einer anderen Beschäftigung nach, Alois als Landwirt und Werner zuerst als Schreiner, später als Fabrikarbeiter.
1979 – 1980
Verpachtung an Friedbert Lorenz
Nach einigen Jahren verpachtete Alois seine Betriebszeit an Friedbert Lorenz, den heutigen Besitzer des Hotel-Restaurants „Weisshorn“ in Törbel. Dieser führte denn auch den Winterbetrieb ab der Saison 1979/80 ein. Werner Kalbermatten verpachtete das Restaurant nur ein Jahr lang an Friedbert Lorenz.
Veränderungen im Besitzverhältnis
Wie bereits erwähnt, gehörte das Restaurant Moosalp in der Anfangszeit drei Familien zu gleichen Teilen. Auch im Betrieb ergänzten sich die drei  gegenseitig. Im Jahre 1969 verkaufte Julia Schmid-Seematter ihren Anteil aus gesundheitlichen Gründen ihrem Bruder Alois. Bis 1971 führten Alois und Werner das Geschäft gemeinsam. Danach gingen sie zur getrennten Betriebsführung über: zwei Jahre zeichnete Alois für den Geschäftsgang verantwortlich und ein Jahr Werner.
Fehlende Strassenverbindung
Anfänglich kehrten wegen der fehlenden  Strassenverbindung sehr wenige Gäste ins Restaurant ein. Die beiden Frauen verbrachten die Wartezeit mit Strickarbeiten. Sie betätigten sich als Serviertöchter, erledigten die Bestellungen und standen selber in der Küche. Die Zeit reichte auch für einen längeren Schwatz mit der Kundschaft. So ergaben sich manche Kontakte und freundschaftliche Bande, die bis auf den heutigen Tag anhalten. Bis 1969 half auch Julia Schmid aus, wenn es die Umstände erforderten. Danach stieg diese aus dem Geschäft aus und verkaufte ihren Anteil ihrem Bruder Alois, der damit zum Mehrheitsbesitzer der Liegenschaft aufstieg.
Bau der Strasse
Der Bau der Strasse brachte einen sprunghaften Anstieg der Kundschaft, die sich heute aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland rekrutiert. Das blieb nicht ohne Folgen auf die Geschäftsstruktur. Angestellte in Teil- und Vollzeit mussten beigezogen werden. Dem Servierpersonal stehen modernste Einrichtungen der Elektronik zur Verfügung. Die Buchhaltung besorgt ein Treuhandbüro. Lieferanten bringen ihre Ware direkt mit Lastwagen bis auf die Moosalpe.
1990
Vollständiger Erwerb des Restaurants durch Familie Werner Kalbermatten-Karlen
Im Jahre 1990 erwarb die Familie Werner Kalbermatten-Karlen den Anteil von Alois Seematter-Kalbermatten käuflich. Acht Jahre standen nun Werner und seine Frau Balbina dem gut gehenden Restaurant als Patrons vor, tatkräftig unterstützt von Sohn Amadé in der Küche und Tochter Regula im Service. Sukzessive gestalteten sie im Verlaufe der Jahre die Inneneinrichtung der Lokalitäten neu, immer das Wohlbefinden der Gäste im Auge behaltend.
1990
Umbau Küche Teil 1 / WC Anlage
Im Jahr 1990 wurden bedeutende Renovierungen vorgenommen, darunter der erste Teil des Umbaus der Küche, um die Effizienz und Kapazität zu steigern. Zugleich wurde die WC-Anlage modernisiert, was den Komfort für die Gäste erheblich verbesserte.
1998
Neue Eigentümer Amadé und Carmen Kalbermatten
Seit Dezember 1998 zeichnen Amadé Kalbermatten und seine Frau Carmen als Eigentümer und Betreiber des Restaurants Moosalp. Ihnen ist es gelungen, dank einer vorzüglichen Küche und der ausgezeichneten Kontaktpflege mit der Kundschaft einen weit über die Landesgrenzen hinaus reichenden Ruf zu schaffen. Zufriedene Gäste sind die beste Werbung für das Restaurant Moosalp.
Neue Fassade und Bau des Wintergartens
Das Restaurant Moosalp erhielt 1998 eine neue Fassade, die nicht nur ästhetisch ansprechend war, sondern auch energetische Vorteile brachte. Ein Highlight dieses Jahres war der Bau des Wintergartens, der den Gästen ermöglichte, die malerische Umgebung ganzjährig zu genießen.
2008
Kellererweiterung, Bau der „Mischabel Lounge“ und des Spielplatzes
2008 wurde der Keller erweitert, um zusätzlichen Platz für Lagerung zu schaffen. Die „Mischabel Lounge“ wurde ebenfalls in diesem Jahr erbaut und bietet seither einen exklusiven Bereich für Events, eine phantastische Aussicht inklusive. Für die jüngsten Besucher entstand zudem ein neuer Spielplatz.
2015
Hofladen und Erweiterung Süd-Terrasse
Ausserdem wird das alte Raclette-Häuschen zu einem Hofladen mit lokalen Produkten umgebaut. Raclette am offenen Feuer wird seither im neuen Raclette-Häuschen gestrichen. Gleichzeitig wird die Süd-Terrasse stetig vergrössert, damit die Moosalp-Gäste vermehrt von der Törbjer Sonne verwöhnt werden.
2016
Vergrösserung Küche Teil 2
Die Küche des Restaurants Moosalp wurde 2016 ein weiteres Mal vergrössert, um den wachsenden Anforderungen des Betriebs gerecht zu werden. Diese Erweiterung ermöglichte ein effizienteres Kochen und verbesserte die Arbeitsbedingungen des Küchenteams. Davon profitiert letztlich der Gast.
2018
Weinkeller „Cantina Carmen“
2018 wurde die „Cantina Carmen“ eingeweiht: ein spezieller Weinkeller, der sich durch ein einzigartiges Ambiente auszeichnet. Dieser Raum bietet nun eine umfangreiche Auswahl an exquisiten Weinen und wird für Weinverkostungen und private Veranstaltungen genutzt. Carmen Kalbermatten ist Patin des Weinkellers.
2020
Chalet Amadeus
Das Jahr 2020 markiert für das Restaurant Moosalp eine besondere Erweiterung: das Chalet Amadeus. Die persönliche Ferienresidenz von Carmen und Amadé Kalbermatten, gelegen in Bürchen, öffnete ihre Türen für Gäste. Das Chalet Amadeus verspricht eine unvergessliche Auszeit in der beeindruckenden Berglandschaft. Amadé ist Pate des Chalet Amadeus.
2022
Kulinarischer Merit
2022 wird Amadé Kalbermatten eine besondere Ehre zuteil. In Bern zeichnet Bundesrat Guy Parmelin ihn mit dem renommierten Preis «Kulinarische Meriten Schweiz» aus. Diese Auszeichnung stellt Kalbermatten in eine Reihe mit berühmten Starköchen wie Andreas Caminada, Irma Dütsch und Anton Mosimann, was seine ausserordentliche Leistung in der Schweizer Gastronomie unterstreicht.
2024
Neues Logo und Webseite zum Jubiläum
2024 feiert das Restaurant Moosalp sein 60-jähriges Bestehen mit einem neuen Logo und einer frischen Webseite. Tochter Priscilla Kalbermatten hat beides gestaltet. Das Logo spiegelt die ikonische Dachform unseres Hauses wider. Die Webseite erhält mit der Endung www.moosalp.swiss eine neue Domain.
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